Direkt zum Inhalt

Retten Gigabatterien unsere Stromnetze?

Der Autor beschäftigt sich mit der Möglichkeit eines Einsatzes von Großspeichern am deutschen Stromnetz. Drei der vier Übertragungsnetzbetreiber hätten bei der Bundesnetzagentur (BNetzA) Anträge zur Erprobung von sogenannten Netzboostern gestellt, Speichern mit einer Leistung von insgesamt 1,3 Gigawatt. Verstärkung und Neubau von rund 12.000 km Stromleitung sei aktuell deutschlandweit erforderlich, daher lege man vermehrt den Fokus auf die bessere Ausnutzung bestehender Infrastruktur – z.B. durch Freileitungsmonitoring. Durch solche Maßnahmen könne die Übertragungskapazität um teilweise mehr als 30 Prozent erhöht werden – bei weiterhin voller Versorgungssicherheit. Dafür sei aber auch eine Netzautomatisierung erforderlich, um schnell und präzise Leistungen von Batterien abzurufen oder auch Lasten wie Power-to-Heat und Power-to-Gas Anlagen zuschalten zu können. Dadurch könnten zudem Redispatch Kosten reduziert werden.

Für das Gelingen einer europäischen Energiewende sei allerdings ein starkes Verbundnetz erforderlich. Batteriespeicher könnten dabei den Netzausbau zwar nicht ersetzen, böten aber eine innovative Lösung für das Engpassmanagement.

Datum
Autor(en)

Kai-Philipp Kairies

Fundstelle

Erneuerbare Energien 03/2019,62-63