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Beschleuniger für Biogas

Die Autoren befassen sich mit der Möglichkeit, die Biogaseinspeisung durch ein Einspeisegesetz zu beschleunigen. Der bisherige mangelnde Zubau von angeschlossenen Aufbereitungsanlagen liege an den nicht wettbewerbsfähigen Preisen für Biogas im Vergleich zum Erdgas. Bei einem Einspeisegesetz nach dem Vorbild des EEG müsse aber vermieden werden, dass der Netzbetreiber die Funktionen eines Händlers übernehme, weil dies sonst einen Verstoß gegen das Entflechtungsgebot bedeutete. Vorbild könne deshalb entweder der inzwischen nicht mehr geltende Wälzungsmechanismus gemäß §§ 34 ff. EEG 2009 sein oder der Ausgleichsmechanismus der AusglMechV in Verbindung mit einer Gasbörse. Diese Art der Förderung passe allerdings dann nicht mehr mit den bisherigen Fördermechanismen des EEG, EEWärmeG, Biokraftstoffquotengesetzes und des EnergieStG zusammen, wenn das Biogas nicht vom abnahmepflichtigen Gashändler im Rahmen des EEG, EEWärmeG oder eines Grüngasproduktes zu einem kostendeckenden Preis an den Endkunden veräußert werden könnte, sondern an der Börse als sogenanntes Graugas gehandelt würde. Realistischer erscheint den Autoren daher ein physikalischer Wälzungsmechanimus ähnlich den §§ 34 ff. EEG 2009. Trotz der Tatsache, dass sich dieser Mechanismus im Strombereich als anpassungsbedürftig herausgestellt habe, könne ein Einspeisegesetz mit einem solchen Mechanismus für den noch jungen Biogasmarkt einen Wachstumsschub bedeuten.

Datum
Autor(en)
Martin Altrock und Paul-Martin Kiefer
Fundstelle
Erneuerbare Energien 05/2010, 95-97