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Bioblase

EEG: 

Der Autor diskutiert die Rentabilität der großtechnischen Energieerzeugung aus Algen.

Während einzelne Firmen Erträge von bis zu 530 Kilogramm Biomasse pro Quadratmeter versprächen, seien wissenschaftlichen Studien zufolge in Deutschland allenfalls 20 Kilogramm realistisch. Der hohe Bedarf an Prozessenergie für das Komprimieren von Gasen, das Pumpen, Kühlen, Heizen etc. führe zu einem Wirkungsgrad von letztlich zwei bis drei Prozent. Die Anlagen seien zudem kaum skalierbar, weil das Sonnenlicht nicht beliebig tief in die Bioreaktoren eindringen könne und so deren Größe beschränke. Mit einer großtechnischen Nutzung zur Herstellung etwa von Flugzeugtreibstoffen sei deshalb nicht zu rechnen.

Der Autor kommt zu dem Schluss, dass eine wirtschaftlich sinnvolle Nutzung von Algen allenfalls für die Herstellung von Grundstoffen, etwa für Medikamente, in einer „Bioraffinerie“ in Frage käme, wobei dann Energie gewissermaßen als Nebenprodukt entstünde und die Wirtschaftlichkeit auf dem hohen Wert der solchermaßen gewonnenen Stoffe beruhte.

Datum
Autor(en)
Bernward Janzing
Gesetzesbezug
Fundstelle
neue energie 03/2010, 68-73