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Netzintegration von Solarstromerzeugung - Teil 2

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Im ersten Teil des Artikels wurde ein elektrisches Modell einer PV-Anlage aus Sicht des Niederspannungsnetzes vorgestellt, das mit dem Ziel entwickelt wurde, die Netzspannung unter Berücksichtigung von Stromeinspeisung von PV-Anlagen zu berechnen. 

In Teil 2 ihres Beitrages beschreiben die Autoren ein von Ihnen entwickeltes Diagramm, das es ermöglicht, in der betrieblichen Praxis vor Ort und vor Inbetriebnahme einer PV-Anlage die maximale Netzspannung am Einspeiseknoten ohne Berechnung zu ermitteln sowie einen in einem städtischen Niederspannungsnetz mit zahlreichen angeschlossenen PV-Anlagen durchgeführten Feldversuch.

Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass im Niederspannungsnetz angeschlossene PV-Anlagen die Netzspannung unzulässig erhöhen können. Insbesondere bei einer unsymmetrischen, einphasigen PV-Stromeinspeisung werde schon bei einer geringereren Einspeiseleistung die maximale Netzspannung überschritten als bei einer symmetrischen, dreiphasigen PV-Stromeinspeisung, weshalb symmetrisch einspeisende PV-Anlagen insgesamt zu bevorzugen seien.

Nach Ansicht der Autoren sollten Netzbetreiber  -  wenn möglich - für jede installierte PV-Anlage die maximale Einspeiseleistung leiterselektiv erfassen und daraus für den jeweiligen Stromkreis die leiterselektive kumulierte Einspeiseleistung ermitteln. Auf dieser Grundlage könne der Netzbetreiber für neu anzuschließende PV-Anlagen vor Inbetriebnahme festlegen, in welche(n) Leiter diese einspeisen soll mit dem Ziel, eine möglichst symmetrische Einspeiseleistung für den jeweiligen Stromkreis zu erreichen. Sei ein Überschreiten der maximalen Netzspannung zu erwarten, habe der Netzbetreiber geeignete Netzausbaumaßnahmen vorzunehmen, wobei neben den klassischen Lösungen auch eine aktive Spannungsregelung  sowie der Einsatz von elektrischen Energiespeichern sinnvoll sei.

Datum
Autor(en)
Michael Igel, Stefan Winternheimer u.a.
Gesetzesbezug
Fundstelle
ew (Energiewirtschaft) 6/2010, 33-37