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Die Energie, die aus der Tonne kommt

Der Autor befasst sich mit den Möglichkeiten der energetischen Verwertung von Müll. Hier gebe es in Deutschland noch große Potenziale. Dies gelte vor allem beim Biomüll und dort insbesondere für Speisereste.

Bei der optimalen Nutzung von Abfällen könnten in Deutschland 200 Millionen Tonnen Kohlendioxid bis zum Jahre 2020 eingespart werden, also 27 Prozent der EU-Klimaziele. Bei Speiseabfällen sei die Verfütterung an Schweine wegen diverser Tierseuchen seit 2006 verboten. Eine Alternative könnten hier Biogasanlagen sein, die das Gas in BHKW verwerteten, die Wärme zur Reinigung der Abfalltonnen nutzten und die Gärreste als Dünger an Landwirte abgäben. Derzeit gebe es in Deutschland nur 100 Biogasanlagen, die Bio- und Grünabfälle vergären, aber 800 Kompostierungsanlagen. Einer Studie zufolge solle sich die Zahl der kommunalen Vergärungsanlagen bis 2020 auf 178 fast verdoppeln. Problematisch sei zur Zeit, dass Bioabfälle keinen NawaRo-Bonus bekämen und die Gärreste zusätzlich hygienisiert werden müssten, was die Kosten erhöhe. Der Betrieb lohne sich deshalb nur bei größeren Anlagen.

Der Autor geht zusätzlich auf die neu entstehenden Möglichkeiten der Kunststoffverwertung durch Thermokatalytische Entgasungstechnologie ein.

Datum
Autor(en)
Karsten Wiedemann
Gesetzesbezug
Fundstelle
neue energie 05/2010, 66-71