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Umwelt- und Fördereffekte des EEG - eine Betrachtung im Rahmen der Biogasproduktion

Auf Basis bisheriger Entwicklungen sowie ermittelter Wirtschaftsdüngerpotentiale untersucht der Beitrag die Folgen, welche die Ausgestaltung des sog. Gülle-Bonus (Nr. VI. 2. lit. b der Anlage 2 zum EEG 2009) auf die Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Anbau von Agrarrohstoffen zur Food- und zur Non-Food-Produktion (sog. Flächenkonkurrenz) hat und geht der betriebswirtschaftlichen Lenkungswirkung des Gülle-Bonus sowie seinen Auswirkungen auf die Wirtschaftsdüngernutzung nach. Darüber hinaus werden Treibhausgas-Einsparpotentiale und Nährstoffkreisläufe betrachtet. Die Autoren kommen unter anderem zu dem Ergebnis, dass der geforderte Mindesteinsatz von 30 % Gülle zur Biogasproduktion die Flächenkonkurrenz kaum entschärfe. Darüber hinaus führe der hohe Güllebonus zu „Kollateralschäden“ im Bodenmarkt. Daher entwickeln die Autoren zum Abschluss alternative Förderansätze, durch welche ihrer Einschätzung nach eine höhere Ausnutzung des vorhandenen Wirtschaftsdüngerpotentials bei gleichzeitig geringstmöglichen Auswirkungen im Bodenmarkt erreicht, eine kostengünstige Treibhausgasvermeidung unterstützt und potentielle negative Umwelteffekte im Zusammenhang mit der Biogasproduktion verringert werden könnten.

Datum
Autor(en)
Jochen Thiering und Enno Bahrs
Fundstelle
ZfU (Zeitschrift für Umweltpolitik & Umweltrecht) 2010, 109-131