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Windintegration bei negativen Strompreisen

Der Beitrag beschreibt zunächst das Phänomen der im September 2008 am deutschen Day-ahead Spotmarkt zugelassen negativen Strompreise und bewertet diese ökonomisch. Negative Strompreise träten demnach auf, wenn sich aufgrund von zeitlichen Interdependenzen bei konventionellen Kraftwerken negative Erzeugungskosten einstellten, um Anfahr- und Abfahrkosten zu vermeiden. Durch die Einführung negativer Strompreise an der Börse werde insgesamt eine erhöhte Kosteneffizienz und ein gesamtgesellschaftlicher Wohlfahrtgewinn erzielt. Anschließend gehen die Autoren auf die Integration von Windstrom unter dem deutschen EEG-Regime bei negativen Strompreisen ein und bewerten diese. Aufgrund der variablen Erzeugungskosten von Windkraftanlagen nahe 0 €/MWh sei es aus Kosteneffizienzgründen sinnvoll, dass bei negativen Strompreisen die Windstromproduktion eingestellt werde. Durch die im EEG festgeschriebene vorrangige Einspeisung von Strom aus erneuerbarer Energie werde hingegen weiter Windstrom eingespeist, was einen marktverzerrenden Effekt habe. Abschließend wird analysiert, wie sich dieser Effekt auf die gesamtgesellschaftliche Wohlfahrt, die Umverteilung zwischen Konsumenten- und Produzentenrente sowie auf andere Bereiche der Energiewirtschaft auswirkt.
Datum
Autor(en)
Johannes Viehmann und Hendrik Sämisch
Fundstelle
et (Energiewirtschaftliche Tagesfragen) 11/2009, 49-51